Rosenzweig und … – Rosenzweig in Beziehung zu anderen DenkerInnen

Rosenzweig und … – Rosenzweig in Beziehung zu anderen DenkerInnen

Organizer
IRG in Kooperation mit dem Berlin Zentrum für Intellektuelle Diaspora an der Katholischen Akademie in Berlin und dem Buber-Rosenzweig-Institut für moderne jüdische Geistes- und Kulturgeschichte an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main (Katholische Akademie in Berlin)
Host
Katholische Akademie in Berlin
Venue
Hannoversche Str. 5
ZIP
10115
Location
Berlin
Country
Germany
Takes place
In Attendance
From - Until
19.11.2024 - 23.11.2024
Deadline
30.11.2023
By
Gesine Palmer, Christian Wiese, Ephraim Meir, Irene Kajon, Silvia Richter, Inka Sauter

Rosenzweig und … – Rosenzweig in Beziehung zu anderen DenkerInnen

Eine Konferenz über Franz Rosenzweigs Dialoge mit Kollegen, Freunden und Gegnern

Rosenzweig and ... – Rosenzweig in Relation to Other Thinkers

A conference on Franz Rosenzweig’s Dialogues with colleagues, friends, and adversaries.

Rosenzweig et ... – Rosenzweig en relation avec d’autres penseurs

Une conférence sur les dialogues de Franz Rosenzweig avec ses collègues, ses amis et ses adversaires.

Rosenzweig und … – Rosenzweig in Beziehung zu anderen DenkerInnen

Am 10. August 2023 gab die Universitätsbibliothek in Kassel bekannt, dass die 2006 von Ursula Rosenzweig an die Universität Kassel übergebenen Teile von Rosenzweigs nachgelassener Korrespondenz vollständig digitalisiert wurden und der Forschung nunmehr zur Verfügung stehen. Eine gute Zeit, dem Vorschlag des Ehrenpräsidenten und Gründungsmitglieds der IRG, Prof. em. Dr. Wolfdietrich Schmied-Kowarzik, zu folgen, und Rosenzweigs Gespräch mit anderen DenkerInnen und geistigen Strömungen eine Konferenz zu widmen.

Betrachtet man seinen umfangreichen und fein ausgearbeiteten Briefwechsel mit Angehörigen, Freunden und Kollegen, untersucht man ferner den Esprit, mit dem er gerade in Briefen seine Sache vertrat, kann Rosenzweigs Gestus manchmal geradezu paulinisch anmuten. Wenn Paulus schrieb: „Ich bin allen alles geworden“ (1. Kor 9,22), scheint er fast mit seiner Anpassungsfähigkeit zu prahlen, die es ihm ermöglichte, möglichst viele und verschiedenartige Menschen zu „retten“. Rosenzweig zeigt ähnliche Fähigkeiten und Haltungen. Bei ihm allerdings dient die diskursive Flexibilität nicht dem Willen, andere zu “gewinnen”, zu “überzeugen” oder zu „retten“. Rosenzweig kommt es eher darauf an, den anders bleibenden Anderen selbst der Andere zu bleiben. Dieser Unterschied markiert sein gesamtes „Sprachdenken“: Die anderen können hören, und sie können sprechen.

Nachdem die Konferenz 2017 in Rom das Wörtchen „und“ selbst thematisiert hatte, soll es nun also um die Personen (oder auch Haltungen oder Ideengebilde) gehen, die nach dem „und“ kommen: um Rosenzweigs Dialogpartner. Eingeladen sind Forschende aller in Frage kommenden Disziplinen, einzelne Dialoge mit Personen, Ideen oder geistigen Strömungen (z.B. Existentialismus oder Dialogphilosophie) oder andere religiösen Traditionen genauer zu beleuchten. Im Mittelpunkt stehen hierbei die Fragen: Wie beeinflussen seine GesprächspartnerInnen Rosenzweigs Denken, wie nimmt er Einfluss auf sie? Dabei wird eine weite Auffassung von dem, was gegenseitiger Einfluss sein könnte, vorgeschlagen: Es ist möglich, aber nicht zwingend, sich mit wirklichen Gesprächspartnern (etwa Eugen Rosenstock-Huessy) zu beschäftigen. Auch Beiträge über Rosenzweig und Hegel sind willkommen. Zwar kann Rosenzweig Hegel selbst nicht beeinflusst haben, aber doch unsere Weise, heute Hegel zu lesen. Oder Rosenzweig und Derrida: zwar konnte Derrida Rosenzweig nicht unmittelbar beeinflussen, aber unsere Rosenzweiglektüren verdanken sicher Manches der Lesart Derridas. (Natürlich könnten viele andere Denker genannt werden – etwa Sören Kierkegaard, Karl Barth, Martin Heidegger, Judith Butler und andere).

Für das Programm schlagen wir eine einfache chronologische Struktur vor:

I. Rosenzweig und – Denker, die ihm zeitlich voraus waren und von ihm rezipiert wurden
II. Rosenzweig und – Denker seiner Zeit (dazu Freunde und Verwandte, die an seinem Leben und Denken Anteil nahmen)
III. Rosenzweig und – Denker, die nach ihm kamen und sich signifikant auf sein Werk beziehen

Sie sind eingeladen, Titel und Abstracts (10-20 Zeilen) zusammen mit einer kurzen biographischen Notiz (maximal 1 Seite) so bald wie möglich, spätestens aber bis zum 30. November 2023 beim Organisationskomitee unter der E-Mail-Adresse rosenzweigconference2024@gmail.com einzureichen. WissenschaftlerInnen zu Beginn ihrer Karriere (Promovierende und PostDocs) werden besonders ermutigt, sich zu bewerben, wir freuen uns aber auch über Vorträge von ForscherInnen aller Karrierestufen. Kongresssprachen sind Englisch, Deutsch und Französisch. Wie bei den vorigen Konferenzen können wir keine Kostenerstattungen aus Mitteln der Rosenzweig Gesellschaft garantieren. Wir werden aber zusätzliche Gelder beantragen. Um Mittel für Ihre Unterbringung und ggf. Beiträge zu Ihren Reisekosten einzuwerben, sind wir freilich darauf angewiesen, rechtzeitig aus Ihren Vorschlägen ein vorläufiges Programm zu erstellen.

Bitte leiten Sie diesen Call for papers gerne auch an junge WissenschaftlerInnen weiter, die nicht Mitglied der Rosenzweig-Gesellschaft sind und ihn womöglich nicht über unsere Mailing List erhalten.

Wir freuen uns darauf, Sie nächstes Jahr in Berlin zu begrüßen!

Rosenzweig and ... – Rosenzweig in Relation to Other Thinkers

On August 10, 2023, the University Library in Kassel announced that the parts of Rosenzweig’s correspondence which Ursula Rosenzweig had handed over to the University of Kassel in 2006 have been fully digitized and are now available for research. This is a perfect time to follow the suggestion of the honorary president and founding member of the IRG, Prof. em. Dr. Wolfdietrich Schmied-Kowarzik, and to dedicate a conference to Rosenzweig’s conversation with other thinkers and intellectual currents.

If one considers his extensive and elaborate correspondence with relatives, friends, and colleagues, and if one further examines the esprit with which he espoused his views, especially in letters, Rosenzweig’s gesture can sometimes seem almost Pauline. When Paul writes: “I have become all things to all men” (1 Cor. 9:22), he seems almost to boast of his adaptability, which enabled him to “save” as many and as diverse people as possible. Rosenzweig displays similar abilities and attitudes. With him, however, discursive flexibility does not serve the will to “win over,” “convince,” or “save” others. Rosenzweig is more focused on remaining the Other to the Others who remain different. This difference characterizes his entire Sprachdenken, his philosophy of language: the others can hear, and they can speak.

While the 2017 conference in Rome focused on the word “and” itself, the focus will now be on the persons (or attitudes or ideas) that come after the “and”: Rosenzweig’s dialogue partners. Researchers from all relevant disciplines are invited to take a closer look at individual dialogues with persons, concepts or intellectual trends (e.g. existentialism or dialogical philosophy), or other religious traditions). The focus will be on questions such as: How did his dialogue partners influence Rosenzweig's thinking, how did he influence them? A broad conception of what might be mutual influence is suggested: it is possible, but not obligatory, to deal with real interlocutors (such as Eugen Rosenstock-Huessy). However, papers for instance on Rosenzweig and Hegel are equally welcome. While Rosenzweig cannot have influenced Hegel himself, he may well influence our way of reading Hegel today. Or Rosenzweig and Derrida: while Derrida could not have directly influenced Rosenzweig, our readings of Rosenzweig certainly owe much to Derrida’s reading. (many other thinkers could, of course, be mentioned – Sören Kierkegaard, Karl Barth, Martin Heidegger, Judith Butler, and others).

For the program we propose a straightforward chronological structure:

I. Rosenzweig and – thinkers who were ahead of him in time and to whose thinking he related;
II. Rosenzweig and – contemporary thinkers (in addition to friends and relatives who took part in his life and thinking);
III. Rosenzweig and – thinkers who came after him and who significantly refer to his work.

Those interested in participating are requested to send us the title and a short abstract (10-20 lines) of their paper together with a short biographical note (maximum 1 page) as soon as possible, but at the latest until November 30, 2023, using the following email address rosenzweigconference2024@gmail.com. Early career researchers (PhD candidates and PostDocs) are particularly encouraged to apply; however, we would also be delighted about papers from scholars from any stage of their academic careers. The languages of the congress will be German, English, and French.

As with previous conferences, we cannot guarantee reimbursement from funds of the Rosenzweig Society. However, we will apply for additional funds. To be able to solicit funds for your lodging and, if applicable, contributions to your travel expenses, we would need to prepare a preliminary program based on your proposals in a timely manner.

Please forward this Call for papers also to young scholars who are not members of the Rosenzweig Society and may not receive it via our mailing list.

We look forward to welcoming you in Berlin next year!

Rosenzweig et ... – Rosenzweig en relation avec d’autres penseurs

Le 10 août 2023, la bibliothèque de l'université de Kassel a annoncé que les parties de la correspondance posthume de Rosenzweig, remises en 2006 par Ursula Rosenzweig à l'université de Kassel, avaient été entièrement numérisées et étaient désormais à la disposition des chercheurs. C’est le bon moment pour suivre la proposition du président d'honneur et membre fondateur de l'IRG, le professeur émérite Wolfdietrich Schmied-Kowarzik, et de consacrer une conférence à la conversation de Rosenzweig avec d'autres penseurs et courants intellectuels.

Si l'on considère sa vaste correspondance finement élaborée avec ses proches, ses amis et ses collègues, si l'on considère également l'esprit avec lequel il défendait sa cause dans ses lettres, le geste de Rosenzweig peut parfois sembler tout à fait paulinien. Lorsque Paul écrit : » Je suis devenu tout pour tous « (1 Cor 9,22), il semble presque se vanter de sa capacité d'adaptation, qui lui permettait de » sauver « le plus grand nombre possible de personnes différentes. Rosenzweig fait preuve de capacités et d’attitudes similaires. Chez lui cependant, la flexibilité discursive ne sert pas la volonté de » gagner «, de » convaincre « ou de » sauver « les autres. Pour Rosenzweig, il s'agit plutôt de rester soi-même l’autre pour les autres qui restent différents. Cette différence marque toute sa » pensée du langage « (Sprachdenken): Les autres peuvent entendre et ils peuvent parler.

Après que la conférence de 2017 à Rome a thématisé le petit mot » et « lui-même, il s’agira donc maintenant de s'intéresser aux personnes (ou aux attitudes ou aux formations d'idées) qui viennent après le "et" : les partenaires de dialogue de Rosenzweig. Les chercheurs de toutes les disciplines concernées sont invités à éclairer plus précisément certains dialogues avec des personnes ou des idées ou des courants intellectuels (par ex. l’existentialisme ou la philosophie du dialogue) ou d’autres traditions religieuses. Les questions centrales sont les suivantes : comment ses interlocuteurs influencent-ils la pensée de Rosenzweig, comment les influence-t-il ? Une conception large de ce qui pourrait être une influence mutuelle est proposée : il est possible, mais pas obligatoire, de s'intéresser à de véritables interlocuteurs (comme par exemple Eugen Rosenstock-Huessy). Les contributions sur Rosenzweig et Hegel sont également les bienvenues. Rosenzweig n’a évidemment pas influencé Hegel lui-même, mais il a influencé notre façon de lire Hegel aujourd'hui. Ou Rosenzweig et Derrida : Derrida n’a certes pas pu influencer Rosenzweig, mais nos lectures de Rosenzweig doivent certainement beaucoup à la lecture de Derrida. (Bien sûr, on pourrait citer bien d'autres penseurs, comme Sören Kierkegaard, Karl Barth, Martin Heidegger, Judith Butler et d’autres).

Nous proposons une structure chronologique simple pour le programme :

I. Rosenzweig et les penseurs qui l'ont précédé dans le temps et qui ont été reçus par lui;
II. Rosenzweig et les penseurs de son époque (ainsi que les amis et les parents qui ont participé à sa vie et à sa pensée)
III. Rosenzweig et les penseurs qui sont venus après lui et qui se réfèrent de manière significative à son oeuvre.

Vous êtes invités à envoyer vos titres et résumés (10 à 20 lignes) ainsi qu’un bref CV (1 page maximum) au comité d’organisation dès que possible et au plus tard le 30 novembre 2023 à l'adresse e-mail rosenzweigconference2024@gmail.com. Les chercheurs en début de carrière (doctorants et post-doctorants) sont particulièrement encouragés à postuler, mais nous accueillons également avec plaisir les présentations de chercheurs de tous niveaux de carrière. Les langues du congrès sont l'anglais, l'allemand et le français.

Comme pour les conférences précédentes, nous ne pouvons pas garantir le remboursement des frais par les fonds de la Société Rosenzweig. Nous demanderons toutefois des fonds supplémentaires. Afin d’obtenir des fonds pour votre hébergement et, le cas échéant, pour contribuer à vos frais de voyage, nous dépendons bien sûr de l’établissement d’un programme provisoire en temps voulu à partir de vos propositions.

Merci de transmettre cet appel à communications aux jeunes chercheurs qui ne sont pas membres de la Société Rosenzweig et qui ne le recevront peut-être pas via notre liste de distribution.

Nous nous réjouissons de vous accueillir l'année prochaine à Berlin !

Contact (announcement)

rosenzweigconference2024@gmail.com

https://www.rosenzweig-gesellschaft.org/
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